Glutamin

American Supps Deutschland GmbH
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Glutamin

Glutamin

SynonymeGlutamine (engl.)
EinsatzgebietStärkung des Immunsystems
Erhoffte WirkungStärkung des Immunsystems, antikatabole und anabole Wirkung, Erhöhung der Wachstumshormonausschüttung, Erhöhung des Zellvolumens
Belegte WirkungStärkung des Immunsystems, antikatabole und anabole Wirkung, Erhöhung der Wachstumshormonausschüttung, (allerdings ohne Auswirkung auf die Körperzusammensetzung), Erhöhung des Zellvolumens
NebenwirkungenMagen-/ Darmbeschwerden in höheren Dosierungen
Dosierungsbereich und AnwendungsdauerNach Bedarf, i.d.R. werden 2 – 40 g pro Tag empfohlen
Preisinformationen500 g freies Glutaminpulver kostet je nach Anbieter ca. 29,95 – 49,95 Euro
Natürliches VorkommenGlutamin kommt auf natürliche Weise im Körper und proteinreicher Nahrung vor

Glutamin ist die mit rund 50 % am häufigsten im menschlichen Körper und im Blutkreislauf vorkommende Aminosäure. Streng genommen gehört Glutamin zu den nicht-essenziellen Aminosäuren, da sie mit Hilfe der Aminosäure Glutaminsäure und des Enzyms "Glutamin Synthetase" selbstständig hergestellt werden kann, dennoch kann man davon ausgehen, dass sie in gewissen Ausnahmesituationen, wie beispielsweise einer ernsthaften Krankheit, schnell semi-essentiell wird, da derartige Zustände die körpereigenen Glutaminspeicher, die größtenteils die Skelettmuskulatur darstellt, schnell entleeren. Glutamin kann darüber hinaus zur Synthese anderer Aminosäuren und Glucose herangezogen werden. Die Zellen des Immunsystems, der Dünndarm und die Nieren gehören zu den größten Glutaminkonsumenten - ein Mangel schlägt sich hier zuerst nieder. Seitens der Supplementindustrie wird Glutamin als sowohl anabole, als auch antikatabole Aminosäure vermarktet. Grund genug also, diesem Wundermittel einmal auf den Zahn zu fühlen.

Glutamin für das Immunsystem

Glutamin

Kommen wir zur ersten propagierten Wirkung des Glutamins, der Stärkung des Immunsystems. Zahlreiche Studien haben sich hierauf fokussiert - die Ergebnisse sind genauso überragend wie einstimmig. Erforscht wurde der Einsatz von Glutamin bisher unter anderem bei Krebs und AIDS-Patienten. Unzählige Meta-Analysen kamen alle zu demselben Schluss, dass die Supplementierung mit Glutamin die Immunabwehr stärkt, was gerade bei den beiden genannten Erkrankungen stark ins Gewicht fällt.
Eine der eindrucksvollsten Studien zu diesem Thema befasste sich mit Intensivstationspatienten, deren Sterblichkeitsrate nach regelmäßiger Glutamin-Zufuhr um 20 % sank. Dabei wirkt diese Aminosäure gleich auf mehreren Wegen, beispielsweise durch Intakthaltung der Darmgesundheit, als Baustoff für das stärkste im menschlichen Körper nachweisbare Antioxidant - das Glutathion und mittels Entgiftung der Leber von Ammoniak - einem Zellgift, das im Proteinstoffwechsel anfällt und zu Gehirnstörungen und einem Verfall körperlicher und geistiger Fähigkeiten führen kann.

Glutamin gegen Muskelaubbau

Eine weitere propagierte Wirkung bezieht sich auf die Wiederherstellung erschöpfter Glutaminspeicher und dem damit einhergehenden antikatabolen Effekt. Wie bereits erwähnt, befinden sich diese Speicher in der Skelettmuskulatur. Ein Mangel würde demnach mit hoher Wahrscheinlichkeit zu einem Abbau selbiger führen. Nicht nur Krankheiten entleeren diese Speicher, sondern auch intensive Trainingseinheiten. Nach einem langen, harten Training ist die Glutaminkonzentration im Blut nachweislich um 34-50 % minimiert. In dieser Zeit ist das Risiko sehr hoch, an Muskelmasse zu verlieren. Verhindert werden soll dies durch die Zufuhr eines Glutamin-Supplements im direkten Anschluss an das Training. Allerdings eröffnet sich dem Athleten hier ein Problem: Im Magen wird Glutamin nämlich zu 50-75 % einfach oxidiert oder zum Aufbau von Glucose missbraucht. Glücklicherweise ist dies dosisabhängig. Je mehr Glutamin man zuführt, desto weniger wird hiervon im Magen oxidiert. Wohl auch deshalb sind sich Athleten, die Glutamin verwenden, seit jeher sicher, dass die Zufuhr dieser Aminosäure definitiv nicht für die Katz ist. Glücklicherweise wird diese Meinung auch von der Wissenschaft unterstützt. So kam eine Studie aus dem Jahre 2001 zu dem Ergebnis, dass die orale Gabe von 5 g Glutamin die Glutaminkonzentration im Blut binnen dreißig Minuten verdoppelt. Hieraus ergibt sich eine optimale Einnahmemenge von 5-10 g Glutamin (1-2 Teelöffel) als Einzeldosis.

Glutamin für die Glycogenspeicher

Glutamin

Kontrovers gehandelt wird die Frage, ob Glutamin effektiv bei der Wiederauffüllung entleerter Glycogenspeicher ist. Fest steht, dass Glutamin zum einen im Bedarfsfall in Glucose umgewandelt werden kann und zum anderen insulinogene Eigenschaften aufweist, d.h. die Einnahme von Glutamin erhöht die Insulinausschüttung. Dass die Zufuhr von 5-10 g Glutamin im Anschluss an ein Training die Kohlenhydratspeicher wieder auffüllen kann, ist Wunschdenken, denn hierfür sind je nach Trainingsintensität und -länge und Gewicht des Sportlers bis zu mehrere hundert Gramm Kohlenhydrate notwendig. Interessant ist jetzt nur die Frage, ob die Kombination aus Kohlenhydraten und Glutamin im Anschluss an das Training die Glycogenspeicher schneller wieder auffüllt, als wenn Kohlenhydrate allein gegeben würden. Kurioserweise ist dies beim Leberglycogen der Fall, beim Muskelglycogen jedoch nicht. Im Klartext bedeutet dies: Die Kombination aus Kohlenhydraten und Glutamin füllt zwar die Glycogenspeicher in der Leber schneller wieder auf, als wenn Kohlenhydrate alleine gegeben worden wären, allerdings zeigt Glutamin keinerlei Vorteil, wenn es um die Wiederauffüllung der Muskelglycogendepots geht. Warum dies so ist, das kann selbst die Wissenschaft nicht genau erklären. Es nutzt auch nichts, an dieser Stelle jetzt wilde Vermutungen anzustellen.

Mehr Glutamin = mehr Wachstumshormon?

Glutamin gegen Muskelaubbau

Ein heißdiskutiertes Thema. Fakt ist, dass die simple Gabe von 2-4 g Glutamin den Wachstumshormonspiegel um volle 300 % anheben kann. Fakt ist allerdings auch, dass diese Erhöhung keinerlei Einfluss auf die Körperzusammensetzung ausübt. Der Grund hierfür ist simpel und kann auf alle Aminosäuren übertragen werden, die zu diesem Zweck vermarktet werden: Der Körper erkennt die künstliche Erhöhung und gleicht diese damit aus, indem er entsprechend weniger Wachsturnshormon produziert. Im Endeffekt also eine Nullrechnung, nichts weiter.

Glutamin  für den Muskelaufbau

Die Frage, ob Glutamin die Proteinsynthese anregt, wird von der Wissenschaft kontrovers diskutiert, auch durchgeführte Studien kommen zu ungleichen Ergebnissen. In vitro, d.h. im Reagenzglas, übte Glutamin einen signifikanten Einfluss auf die Proteinsynthese aus und bewies zudem antikatabole Eigenschaften. Genau diese Wirkung wird häufig seitens der Supplementindustrie für die Bewerbung ihrer Produkte benutzt. In vivo, also am lebenden Objekt, zeigte Glutamin jedoch häufig keinerlei Auswirkung auf die Proteinsynthese - selbst bei intravenöser Gabe nicht, was sonst ein Garant für die Wirkung von Aminosäuren zu bestimmten Zwecken ist.

Es wird gemutmaßt, dass die ergänzende Zufuhr von Glutamin zu einem erhöhten Glutaminfluss führt, was vereinfacht ausgedrückt bedeutet, dass genauso viel Glutamin vom Körper freigegeben wird, wie es exogen zugeführt wird. Somit würde die Supplementierung mit Glutamin in einer Nullrechnung enden. Selten berichtete die Wissenschaft derart kontrovers über eine Aminosäure wie über Glutamin. Während die eine Studie viel versprechend klingt, kommt die nächste zu einem geradezu niederschmetternden Ergebnis.

Glutamin Erfahrungen

Glutamin Erfahrungen

Ich selbst gehöre zu den Glutamin-Anhängern und werde nun berichten, warum. Je nach Trainingsphase verwende ich Glutamin nach zwei unterschiedlichen Schemen. Während einer Diät verwende ich jeweils dreimal täglich 5 g zwischen den Mahlzeiten und zusätzlich 10-20 g jeweils vor und nach dem Training, während ich den Masseaufbau mit jeweils 10 g vor und nach dem Training unterstütze. Der Grund für diese ungewöhnliche Aufteilung ist folgender: Meine Diäten führe ich in der Regel alle im Low-Carb-Stil durch, verringere also meine Kohlenhydratzufuhr drastisch auf teilweise unter 100 g pro Tag.

Wenn für das Training dann nicht ausreichend Kohlenhydrate als Brennstoff zur Verfügung stehen, greift der Körper normalerweise auf den körpereigenen Aminosäurenpool und Muskeleiweiß zurück, das er in Glucose umwandelt. Um dies zu umgehen und einen Muskelabbau zu verhindern, verwende ich jeweils vor und nach dem Training 10-20 g Glutamin - dies soll im Notfall nämlich als Glycogenbaustoff dienen. Ich denke mir hierbei immer: "Besser teures Glutamin verbrennen, als hochwertige Muskelmasse." Die kleineren Gaben über den Tag verteilt erhöhen zudem mein Zellvolumen spürbar und halten meine Muskeln gut hydriert.

Glutamin wirkt hierbei ähnlich wie Creatin, indem es einen osmotischen Druck ausübt, was vermehrt Flüssigkeit in die Muskelzelle zieht und diese optisch voluminöser aussehen lässt, was besonders in einer kohlenhydratreduzierten Diät willkommen ist. Ich habe in all den Jahren, in denen ich Glutamin bereits verwende, gemerkt, dass ich mich schneller vom Training erhole, wenn ich nach diesem Plan mit Glutamin supplementiere. Während Massephasen schützt Glutamin mein
Immunsystem und ich leide weniger häufig an Erkältungen und anderen Infekten, die mich im Training zurückwerfen.

Glutamin  Nebenwirkungen

Gelegentlich klagen Anwender über Magen-/Darmbeschwerden - gerade, wenn Glutamin in zu hoher Dosis verwendet wurde. Aus diesem Grund empfiehlt es sich, mit einer niedrigen Dosierung zu beginnen und sich nur langsam an die gewünschte Dosierung heranzutasten. Des Weiteren steht im Raum, dass gewisse toxische Nebenprodukte beim Abbau von Glutamin anfallen, allerdings liegen hierfür keinerlei schlüssige Beweise vor. Bei Dosierungen bis 40 g pro Tag gilt die Einnahme von Glutamin als Langzeit sicher.

Glutamin kaufen und testen

Glutamin kaufen und testen

Wenn Du Glutamin einmal einen Testlauf gewähren möchten, findest Du eine reichhaltige Auswahl auf dem gegenwärtigen Supplementmarkt - egal, ob in Kapsel- oder Pulverform. Kapseln und Tabletten sollten auf Grund ihres niedrigen Wirkstoffgehalts gemieden werden. Bei Pulver steht der Athlet oftmals vor der Wahl: freies Glutamin oder peptidgebundenes? Die Hersteller bieten Glutamin in Peptidform als die wirksamere Variante an, da es im Magen beständiger sein und somit vor einem vorzeitigen Abbau geschützt sein soll. Studien kommen aber zum genau gegenteiligen Ergebnis, nämlich, dass freies Glutamin die Glutaminkonzentration stärker anhebt als peptidgebundenes. Es wird vermutet, dass dieser Effekt darauf beruht, dass peptidgebundenes Glutamin zuerst vom Körper in freies Glutamin umgewandelt werden muss und deshalb "zeitverzögert" wirkt. Im Endeffekt macht es keinen Unterschied, ob Du nun freies oder peptidgebundenes Glutamin verwendest. Wenn Du zu den Athleten gehörst, die sich ihr Glutamin bereits vor der Fahrt ins Studio in Flüssigkeit anrühren, um diesen Mix dann direkt im Anschluss zu trinken, solltest Du jedoch peptidgebundenes Glutamin bevorzugen, da dieses in Flüssigkeit stabiler ist.

Glutamin Fazit:

Müssen Bodybuilder unbedingt mit Glutamin ergänzen? Nicht unbedingt, zumal ein Großteil des täglichen Bedarfs über proteinreiche Nahrungsmittel gedeckt wird. Wenn Du zudem mit einem glutaminreichen Proteinpulver (Casein und Whey Protein) ergänzt, brauchst Du DIr keine Sorgen über einen Mangel zu machen. In Zeiten des Übertrainings und Krankheiten sollte die Ergänzung mit Glutamin jedoch Pflicht sein. Ebenfalls sollte Glutamin während kohlenhydratarmer Ernährung zu den Standardsupplements zählen. Natürlich auch, wenn Du nichts dem Zufall überlassen möchtest.


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NoniNeeva, 19.01.23 20:40

The exact etiology of SM remains unknown side effects for clomid

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